Nach dem Modell der Salutogenese von A. Antonevsky ist neben Ernährung, Bewegung, Entspannung, protektiven Einflüssen, ein wesentlicher Aspekt von Gesundheit wie stimmig wir unser Leben und Tun empfinden. Dieses Gefühl von Stimmigkeit oder Kohärenz (coherence) setzt sich zusammen aus dem Gefühl der Machbarkeit, der Verstehbarkeit und der Sinnhaftigkeit.

Daran knüpfen folgende Fragen an: Welchen Sinn macht das was ich tue? Wozu nützt das und für wen ist es gut? Ist es für mich nachvollziehbar und verstehbar, dass ich da stehe wo ich stehe? Habe ich das Gefühl, dass ich mein Leben selbst oder mit der Hilfe anderer bewältigen kann? Gibt es ein tragfähiges Gefühl der Stimmigkeit mit meinem Leben und dessen Verlauf? Woher komme ich? Wo bin ich jetzt und wo will ich überhaupt hin und wie?

Einen sehr hohen Stellenwert nimmt nach wie vor die Erwerbsarbeit für die Sinnstiftung ein, und das obwohl heute zum einen längst nicht mehr jedem Menschen Erwerbsarbeit überhaupt frei zur Verfügung steht und zum anderen gegenwärtig die Erwerbsarbeit selbst, d.h. die Bedingungen unter denen sie stattfindet selbst immer häufiger krank macht. Daraus ergibt sich ein Widerspruch, den der einzelne Mensch allein nicht lösen kann. Für das Erleben von Stimmigkeit und Sinn sehen wir als zentral an, als Mensch unsere individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln und in eine sinnvolle Arbeit einbringen zu können. Wenn dies mit Erwerbsarbeit nicht mehr zu verbinden ist, muss ernsthaft über eine Neugestaltung des Dilemmas Arbeit, Mensch und Einkommen nachgedacht werden.

 

›Gesundheit ist kein Zustand, sondern ein vielfach vernetzter Prozess, der lebenslang bewusst gestaltet werden muss.‹ – (Matthias Lauterbach)

Gesundheit ist Lieben und Arbeiten zu können.‹ – (Sigmund Freud)